Main Content
Ernährungsssicherheit: VPL lehnt Gegenentwurf des Bundesrats klar ab
23.03.2015 – (lid/Bauernzeitung) - Der Verein für eine produzierende Landwirtschaft (VPL) orientierte heute Montag in Bern über seinen Massnahmenplan zur Agrarpolitik 2018-2021. Gleichzeitig wurde über die Stellungnahme zum bundesrätlichen Gegenentwurf zur Initiative für Ernährungssicherheit informiert. Dieser wird vom VPL klar abgelehnt.
VPL-Präsident Rudolf Joder wählte klare Worte zum im Januar präsentierten Gegenentwurf: "Der Gegenentwurf des Bundesrats zur Ernährungssicherheitsinitiative übergeht die tatsächlichen Probleme in der Landwirtschaft, ignoriert die Ziele der Ernährungssichheitsinitiative und ist rechtlich untauglich." Die aktuellen Probleme würden durch den Bundesrat ignoriert. Ausserdem verlange der Gegenentwurf das Gegenteil der Ernährungssicherheitsinitiative. Vor allem der Zugang zu internationalen Agrarmärkten, der durch den Gegenentwurf in der Verfassung verankert werden soll, ist dem Verein ein Dorn im Auge.
Der Verein wolle agieren und nicht reagieren, erläuterte Vorstandsmitglied Martin Schlup. Deshalb habe man sich intensiv mit der Agrarpolitik 2018-2021 auseinandergesetzt. Der vor den Medien präsentierte Massnahmenplan enthält folgende Punkte:
- Die Abschaffung der Landschaftsqualitätsbeiträge ist anzustreben und in die Übergangsbeiträge zu integrieren.
- Der administrative Aufwand ist auf das Minimum zu senken.
- Vereinfachung des Direktzahlungssystems.
- Betriebliche Kontrollen nur noch bei Veränderungen in der Betriebsstruktur oder bei Missbrauch durchführen.
- Gleichbehandlung von Berg- und Talbetrieben.
- Gleichbehandlung von Klein- und Grossbetrieben.
- Mehr Schutz der inländischen Nahrungsmittelproduktion gegen Importe aus dem Ausland.
Die Vertreter des Vorstands betonten, dass sie den VPL als zusätzliche Kraft interpretieren würden, der mit mehr Narrenfreiheit Forderungen anbringen könne, als andere Verbände. "Wir müssen auf niemanden Rücksicht nehmen", so Schlup.
Julia Schwery/Bauernzeitung