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Erste Anzeichen von Unterversorgung in Russland
14.08.2014 – (lid) – In russischen Supermärkten sind erste Zeichen einer unzureichenden Lebensmittelversorgung aufgrund des Handelsembargos spürbar. Indes sucht Moskau nach alternativen Bezugsquellen.
In russischen Supermärkten weisen Schilder darauf hin, dass pro Person maximal fünf Kilo Pfirsiche gekauft werden dürfen. Afrucat, Unternehmensverband im katalanischen Obsthandel, wies gemäss Fruchthandel Online darauf hin, dass die geplanten 70'000 Tonnen Obst für die nächsten zwei Monate nicht nach Russland exportiert würden. Die Wiederherstellung des Marktgleichgewichts koste rund 20 Millionen Euro (24 Mio. Franken). Die von der EU versprochenen Massnahmen seien angesichts dieses Ausmasses unzureichend.
Inzwischen sinken die Obstpreise weiter. Unseriöse mitteleuropäische Agenten machten Angebote für 40 Cent (49 Rappen) pro Kilo – alles unter 65 Cent je Kilo ist für die Bauern jedoch ein Verlust, sagt Afrucat gemäss Fruchthandel Online weiter.
Währenddessen prüft Moskau alternative Importquellen. So vereinbarte Putin mit der ägyptischen Regierung eine Ausdehnung der Agrar- und Ernährungsgüter um 30 Prozent, wie Agra Europe schreibt. Russland will Ägypten beim Ausbau mit technischen Mitteln unterstützen.
Auch andere Länder, die sich nicht an den Sanktionen gegen Russland beteiligen, beispielsweise die Türkei und mehrere lateinamerikanische Länder, werden darauf hingewiesen, dass Russland für höhere Ausfuhren offenstehe.
Derweil verlangen verschiedene EU-Staaten wie Frankreich und Österreich von der EU Massnahmen, um die Verluste für die Produzenten zu dämpfen, die nicht mehr nach Russland liefern können. Die Forderungen gehen von Kompensationszahlungen bis hin zur Prüfung, ob Russland WTO-Recht verletzt.