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ETH: Weniger Wolken führen zu schnellerer Erderwärmung
11.08.2016 – (lid.ch) – Wenn sich die Erde erwärmt, nimmt die Menge von niederen Wolken in den Tropen ab. Da diese auf das Klima einen kühlenden Effekt haben, könnte die Erderwärmung schneller voranschreiten als bisher angenommen.
ETH-Forscher befürchten aufgrund von neuen Datenauswertungen zur Klimasensitivität, dass die Zwei-Grad-Marke der Klimaerwärmung früher erreicht wird, als von bisherigen Modellen vorausgesagt. Bis anhin waren sich Wissenschaftler über den Einfluss von tiefer Bewölkung auf die Klimasensitivität uneinig. Laut neuen Auswertungen In der Vergangenheit habe es in wärmeren Jahren in den Tropen weniger tiefliegende Wolken gegeben als in kälteren Jahren, schreibt die ETH Zürich in einem Artikel.
Die Forscher nutzten laut ETH die neu gewonnenen Informationen, um existierende Klimamodelle zu bewerten. Diejenigen Modelle, die mit den Beobachtungsdaten übereinstimmten, prognostizieren für eine globale Erwärmung weniger Wolken. Daher sei es wahrscheinlich, dass die Bewölkung durch die voranschreitende Klimaerwärmung weiter abnehmen würde.
Laut letztem Sachstandsbericht des Weltklimarats IPCC würde sich die Erde bei doppelter CO2-Konzentration in der Atmosphäre zwischen 1,5 und 4,5 Grad erwärmen. Die ETH-Wissenschaftler kommen bei mit den Daten übereinstimmenden Klimamodellen auf eine höhere Zahl. Mindestens 2,3 Grad sei die Klimasensitivität; bei den meisten Modellen sei die Zahl noch höher. Die Zunahme der CO2-Konzentration müsse daher geringer gehalten werden, so die Forscher.
Treibhausgase, die in die Atmosphäre ausgestossen werden, erwärmen die Erde. Die Abhängigkeit der Treibhausgaskonzentration und Temperaturanstieg ist jedoch nicht einfach zu bestimmen. Diese Abhängigkeit wird auch Klimasensitivität genannt. Sie ist laut ETH ein wichtiger Parameter für Klimavorhersagen und die Festlegung von Klimaziele.