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Getreidebauern sorgen sich um ihre Zukunft
05.11.2013 – (lid) – Die künftige Agrarpolitik sorgt bei den Getreideproduzenten für rote Köpfe. Mit einer Resolution gaben sie an ihrer heutigen Delegiertenversammlung ihrem Unmut Ausdruck.
Die Agrarpolitik 2014/17 war ein zentrales Thema an der Delegiertenversammlung des Schweizerischen Getreideproduzentenverbandes (SGPV), die heute in Kerzers stattfand. Präsident Fritz Glauser fragte sich, ob die Landwirte aus emotionalen Gründen weiterhin Getreide produzieren werden, oder ob sie die in vielen Fällen nicht rentable Produktion gleich aufgeben werden. Glauser hofft, dass das Bundesamt für Landwirtschaft das Blatt für die Zeit nach 2017 radikal wende, wie es in einer Mitteilung heisst. Die Delegierten haben eine Resolution verabschiedet, worin eine sofortige Einführung eines spezifischen Kulturbeitrages für Futtergetreide gefordert wird.
Die Bilanz zum aktuellen Getreidejahr fällt durchzogen aus: Die Erträge beim Brotgetreide sind tief ausgefallen, und die Menge vermag die Nachfrage der Müller nach inländischen Getreide nur knapp zu decken. Die Futtergetreideernte zeichnete sich durch mittlere Erträge und eine gute Qualität aus. Die Erträge beim Raps erstaunten vielerorts positiv. Die Sonnenblumen und der Körnermais hatten wegen der späten Aussaat und dem feucht-kalten Wetter Mühe, abzutrocknen.
Im Anschluss an die Versammlung haben Jürg Niklaus, Geschäftsführer IGAS, und Walter Willener, Präsident SALS, die Öffnung der Agrarmärkte und deren Folgen für die Schweizer Landwirtschaft aus unterschiedlichsten Standpunkten beleuchtet. Die Chancen für Massenwaren wie Getreide sind laut SGPV auf den internationalen Märkten äusserst begrenzt und die Grenzöffnung würde mit einem massiven Rückgang der Produktion und der Verarbeitung in der Schweiz einhergehen.