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HAFL: Unkraut kann ohne Glyphosat bekämpft werden
29.08.2016 – (lid.ch) – Mit Direktsaat und der richtigen Gründüngung kann Unkraut ohne das Herbizid Glyphosat bekämpft werden. Auch schützt diese Art der Unkrautbekämpfung vor Boden-Erosion. Dies besagt eine neue Studie von Agronomen der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL).
Laut einer Mitteilung der HAFL kommen heutzutage 2 Methoden für Unkrautbekämpfung zum Einsatz: Böden maschinell wenden oder Herbizide spritzen. Eine intensive Bearbeitung des Bodens führt jedoch zu Erosion und die Verwendung von Herbiziden ist umstritten.
Um den Boden zu schonen und die Umwelt zu schützen, seien verschiedene Dinge notwendig, sagt der Dozent für Verfahrenstechnik im Pflanzenbau an der HAFL Bernhard Streit laut Mitteilung. Der Landwirt solle den Boden möglichst nicht bearbeiten. Zusätzlich müsse der Boden ständig mit Pflanzen bedeckt sein. Auch eine gewisse Fruchtfolge mit aufeinander abgestimmten Kulturen sei dafür erforderlich.
Eine Kombination von Direktsaat und Gründüngung als Zwischenkultur soll dies ermöglichen. Das von der HAFL entwickelte Anbausystem schont laut der Mitteilung die Böden, funktioniert ohne Glyphosat-Einsatz und liefert gute Erträge. Die Gründüngung gilt dabei als Schlüsselfaktor. Denn Zwischenkulturen dämmen das Unkraut ein, erhöhen die Bodenfruchtbarkeit und verringern die Gefahr der Erosion. Dazu braucht es jedoch die richtige Menge an Gründünger, eine ideale Fruchtfolge sowie den richtigen Zeitpunkt der Aussaat.
Die Schädlichkeit des Unkrautbekämpfers Glyphosat ist in der Politik und Wissenschaft umstritten, seit er von der Internationalen Agentur für Krebsforschung der WHO als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft wurde. Die Problematik der Bodenerosion wird laut der HAFL hingegen weniger diskutiert.