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Kanton Bern begrüsst AP 2014-17 – Lobag übt Kritik
27.06.2011 – (lid) – Der Regierungsrat des Kantons Bern steht hinter der vom Bundesrat vorgeschlagenen Agrarpolitik (AP) 2014-17. Diese sei eine Chance. Allerdings brauche es mehr Mittel für den Umwelt- und Naturschutzbereich.
„Ich bin klar der Meinung, dass die vom Bund vorgeschlagene Agrarpolitik 2014-2017 für unseren Kanton, unsere Landwirtschaft und unseren ländlichen Raum eine Chance ist“, erklärte der Berner Regierungsrat Andreas Rickenbacher gemäss einer Medienmitteilung. Die Direktzahlungen seien konsequent auf die von der Bevölkerung gewünschten, gemeinwirtschaftlichen Leistungen ausgerichtet. Leistungsorientierung und Transparenz nähmen zu, womit die Akzeptanz der Direktzahlungen bei den Steuerzahlern erhöht werde. Der einzelne Bauer erhalte mehr unternehmerische Freiheiten, das Einkommen steige, sofern die Betriebe auf die neuen Rahmenbedingungen ausgerichtet würden. Besonders die Berglandwirtschaft profitiere vom Einkommensanstieg. Positiv wertet die Berner Exekutive auch, dass der Zahlungsrahmen für die Direktzahlungen unverändert bleibe. Die vorgesehenen Gelder für Biodiversität, Landschaftsqualität, Produktionssysteme und Ressourceneffizienz seien aber zu knapp. Wolle man die gesetzten Ziele im Umwelt- und Naturschutzbereich erreichen, brauche es mehr finanzielle Mittel.
Die Stellungnahme des Kantons stösst bei der Berner Bauernorganisation Lobag auf Kritik. Der Regierungsrat lege seinen Fokus einseitig auf die Ökologie, schreibt die Lobag in einer Medienmitteilung. Dass der Kanton Bern als Agrarkanton massgeblich zu Produktion und Versorgungssicherheit beitrage, werde ausser Acht gelassen. Die Lobag habe nichts gegen Verbesserungen im Bereich Ökologie, wolle jedoch, dass jeder Landwirt selbst entscheiden kann, wo er Zusatzleistungen erbringen will. Durch den Vorschlag zur AP 2014-2017 und die Zusatzforderungen des Kantons Bern würden die Bauern hingegen genötigt, einseitig auf Ökologie zu setzen.