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Positive Bilanz nach fünf Jahren Käsefreihandel
30.10.2012 – (lid) – Seit fünf Jahren ist der Käsehandel zwischen der Schweiz und der EU vollständig liberalisiert. Der Freihandel habe die Wettbewerbsfähigkeit der Käsebranche gefördert, Qualität sowie Exporte hätten zugenommen, Konsumenten profitierten von einer grösseren Auswahl zu tendenziell tieferen Preisen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Forschungsinstitutes BakBasel im Auftrag des Bundes.
Eine Abschottung des Marktes hätte der Schweizer Käsebranche keine Vorteile gebracht. Diese Bilanz zieht das Forschungsinstitut BakBasel, das im Auftrag des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) die Folgen der Liberalisierung analysierte. Von 2002 bis 2007 wurden schrittweise Zölle und Exportsubventionen abgebaut. Seit Juni 2007 ist der Käsehandel zwischen der Schweiz und der EU vollständig liberalisiert. Seither habe die inländische Käseproduktion zugenommen. 2011 lag diese bei 182‘000 Tonnen – 21‘000 Tonnen mehr als im Jahr 2003. Vor allem Frisch- und Halbhartkäse würden mehr produziert, heisst es in einer Medienmitteilung des BLW. Auch die Konsumenten profitierten vom Freihandel: Die Auswahl in den Käsetheken der Läden sei grösser geworden. Dies sei einer der Gründe, warum der Pro-Kopf-Konsum gestiegen sei, seit 2000 um 12 Prozent auf 21,4 kg.
Der Abbau des Grenzschutzes habe den Käseexporten neuen Auftrieb gegeben. Sanken die Ausfuhren in den 1990er Jahren, stiegen sie seit der schrittweisen Marktöffnung wieder an, seit 2003 um jährlich 2,9 Prozent im Durchschnitt. Allerdings haben auch die Importe zugelegt: Seit 2003 nahmen die Einfuhren mengenmässig um 5,5 Prozent und wertmässig um 2,9 Prozent zu. Vor allem preislich kostengünstige Frisch- Weichkäse würden importiert. Stelle man Exporte und Importe einander gegenüber, falle die Handelsbilanz beim Käse seit 2003 positiv aus. Dass sich die Wachstumsdynamik beim Export in den Jahren 2010 und 2011 abgeschwächt habe, habe mit dem starken Franken zu tun.