Positive Bilanz von Agrarjournalisten-Seminar

06.11.2013 – 40 Journalisten aus 20 Ländern besuchten Ende Oktober eine “Dairy Press Tour”. Das Fazit ist, dass viel Journalisten der Schweizer Milchbranche ein Kränzchen winden – aber auch viele Fragen haben. Mit dabei waren auch zahlreiche Schweizer Agrarjournalisten.

Am Seminar in der Region Gruyère kam klar zum Ausdruck, was die Agrarjournalisten beschäftigt, wenn in der EU nach 2015 die Milchkontingentierung oder Quotenregelung auslaufen wird: Irland fürchtet eine starke Ausdehnung der Milchproduktion, Polen ein verschwinden der kleinen Betriebe und Slowenien sieht sich eher als Verlierer nach Aufhebung der Milchkontingentierung in der EU. Dies sind Meinungen, die Journalisten am internationalen Seminar geäussert haben. Dennoch sagte Carlos Martin Ovilo von der EU-Kommission in Brüssel am Seminar, dass er keine Milchproduktionslawine erwarte nach 2015, da viele EU-Länder ihre Quoten auch heute nicht auschöpfen würden.

Während die Gruyère-Geschichte und die Schokoladeproduktion von Cailler die Journalisten beeindruckte, waren sie erstaunt, wie fragmeniert und kompliziert der Milchmarkt in der Schweiz strukturiert ist. Roland Wyss, Präsident der Schweizer Agrarjournalisten, meinte nach der Tagung, dass es ab und zu gut tue, eine Sicht von Aussen auf die Schweizer Verhälnisse zu erhalten. Die Gespräche mit den ausländischen Kollegen hätten gezeigt, dass in der Schweiz auf allen Stufen auf einem hohen Niveau gejammert würde, so Wyss.

Jürg Jordi und Markus Rediger vom Organisationskomitee zogen eine positive Bilanz zum Seminar. Die Referate und agrarpolitischen Inputs, aber auch die vielen Fragen und der rege Austausch unter den Journalisten hätten viel in Bewegung gebracht. Das Erlebnis der Region, der Produzenten und Produkte werde den Besuchern aus aller Welt lange in guter Erinnerung bleiben, wie erste Echos gezeigt hätten, sagten die beiden gegenüber dem LID.

Film zum Seminar: www.buuretv.ch

Bilder zum Seminar: www.lid.ch

Stimmen zum Seminar: www.lid.ch