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Pro Natura kritisiert Landwirtschaft – Bauernverband kann Vorwürfe nicht nachvollziehen
24.06.2011 – (lid) – Pro Natura wirft der Schweizer Landwirtschaft vor, nicht ökologisch zu produzieren. Der Bauernverband bestreitet dies.
Das Landwirtschaftsgesetz von 1999 habe keinerlei Fortschritte gebracht, zitiert die Nachrichtenagentur SDA Pro Natura. Pro Jahr bezahle jeder Schweizer 354 Franken an die Landwirtschaft, doch die Lieferung lasse auf sich warten. So stehe es um die Biodiversität und den Umweltschutz im Kulturland nach wie vor schlecht. Ebenso bemängelt wird die Energiebilanz der Schweizer Bauern. Aus diesen Gründen verlangt Pro Natura in der Agrarpolitik 2014-2017 Reformschritte in Richtung Umweltschutz. Unter anderem verlangt die Organisation vom Bundesrat die Festlegung von Etappenzielen und eine Lenkungsabgabe auf Kunstdünger und Pestizide. Pro Natura will die AP 2014-17 nur mittragen, wenn eine bessere Leistungsorientierung zum Tragen kommt.
Der Schweizerische Bauernverband kann die Vorwürfe von Pro Natura nicht nachvollziehen und nennt sie in einer Medienmitteilung eine unnötige und ungerechtfertigte Attacke. Es seien nicht nur die Bauern, die auf grosse ökologische Fortschritte verwiesen, auch das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) bestätige diese. Zudem werde 98 Prozent der Landwirtschaftsfläche nach dem Ökologischen Leistungsnachweis (eine Voraussetzung für Direktzahlungen) bewirtschaftet. Ein vergleichbares Niveau gebe es weltweit nicht. Eine Schwächung der landwirtschaftlichen Produktion durch zu viel finanziellen Druck führe zu mehr Importen, die bei weitem nicht die ökologischen Standards der Schweiz erreichten. Zwar gebe es auf bestehenden Ökoflächen durchaus noch Verbesserungspotential, dafür gebe es aber bereits ausreichend Instrumente.