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Schweizer Fliessgewässer sind in kritischem Zustand
14.07.2016 – (lid.ch) – Die ersten Resultate der nationalen Beobachtung der Oberflächengewässer ergeben ein unterschiedliches Bild des Zustands der Fliessgewässer: Die Belastung mit Nitrat und Phosphor hat abgenommen, Mikroverunreinigungen nehmen zu.
Die Ergebnisse der Nationalen Beobachtung Oberflächengewässerqualität (NAWA) fallen heterogen aus, wie das Bundesamt für Umwelt (BAFU) mitteilt. Durch Abwasserreinigungsanlagen hat sich die Wasserqualität gegenüber den 1980er stark verbessert. Weniger Nitrat und insbesondere weniger Phosphor verschmutzen die Gewässer. Kleine und mittelgrosse Gewässer bleiben dennoch stark belastet; insbesondere wenn eine grosse Zufuhr an gereinigtem Abwasser oder Nährstoffen der Landwirtschaft besteht, so das BAFU.
Ein weiteres Problem für die Wasserqualität seien Mikroverunreinigungen. Die Untersuchungen der NAWA konnte über 230 verschiedene davon nachweisen. Für den Menschen habe dies keine negativen Folgen, sagt das BAFU. Für die Defizite in der Artenvielfalt seien diese Verunreinigungen jedoch mitverantwortlich.
Das BAFU sieht einen hohen Handlungsbedarf. Der Aktionsplan zur Risikoreduktion und nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln wird unter der Führung vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) zum aktuellen Zeitpunkt entwickelt. Durch diesen sollen Mikroverunreinigungen durch die Landwirtschaft verhindert werden. Der Aktionsplan kam am 5. Juli 2016 in die Anhörung.