Main Content
Umweltorganisationen: Natur kommt bei AP 2014/17 zu kurz
02.02.2012 – (lid) – Die vom Bundesrat vorgeschlagene AP 2014/17 fällt auch bei Umweltorganisationen durch. Das Direktzahlungssystem sei zu wenig zielgerichtet. Den Anliegen der Natur werde zu wenig Rechnung getragen.
WWF: Ökologische Leistungen besser abgelten
Der Bundesrat setze mit der AP 2014/17 auf alte Rezepte, kritisiert der WWF. Das System der Pauschalbeiträge bleibe weitgehend unangetastet, weil die Versorgungsbeiträge auf Druck der Bauern erhöht wurden. „Die Zeche dieser verfehlten Landwirtschaftspolitik bezahlt die Umwelt, weil die Beiträge intensive Produktionsformen finanzieren“, schreibt der WWF in einer Medienmitteilung. Ökologische Leistungen der Bauern müssten besser abgegolten werden.
Schweizer Vogelschutz/Bird Life: Zu wenig für die Umwelt
Für den Schweizer Vogelschutz SVS/Bird Life Schweiz geht die AP 2014/17 grundsätzlich in die richtige Richtung. So wird etwa die Abschaffung der pauschalen Tierbeiträge begrüsst. Die Direktzahlungen seien aber noch zu wenig leistungsorientiert. So wolle der Bundesrat unter dem Deckmantel der Versorgungssicherheit nach wie vor Pauschalbeiträge ausrichten, obwohl es in diesem Bereich keine Ziellücken gebe. Anders sehe es im Umweltbereich aus. Vogelschutz/Bird Life fordert deshalb mehr Geld für die Bereiche Landschaft, Biodiversität und nachhaltige Nutzung der Ressourcen. Dass Ökologie und Nahrungsmittelproduktion keine Gegensätze seien, würden IP Suisse- und Bio Suisse-Landwirte beweisen.
Vision Landwirtschaft: AP 2014/17 droht zur Farce zu werden
Der Bundesrat sei dem Bauernverband und der Agrarindustrie so weit entgegen gekommen, dass die AP 2014/17 zur Farce zu verkommen drohe. „Der hohe Anteil an pauschal verteilten, ineffizienten oder gar schädlichen Subventionen soll weitgehend bestehen bleiben – nur unter neuen, wohlklingenden Namen“; schreibt Vision Landwirtschaft. Über 1,5 Mia. Franken sollen jährlich ohne Gegenleistung an die Bauern gezahlt werden. Die Chance, mit zielgerichteten Direktzahlungen die Wertschöpfung in der Landwirtschaft zu erhöhen und sie damit wirtschaftlich zu stärken, sei vertan worden.