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Umweltverbände fordern ökologischere Agrarpolitik
09.11.2018 – (lid.ch) – Die heutige Landwirtschaftsgesetzgebung sei nicht in der Lage, den Verlust der Artenvielfalt zu stoppen. Diverse Umweltverbände fordern deshalb eine grünere Agrarpolitik.
BirdLife Schweiz, Greenpeace, Pro Natura und WWF Schweiz haben heute die Studie "Landwirtschaftspolitik Schweiz: Fit for Purpose AP22+" publiziert. Die Umweltverbände betonen, dass es in Bezug auf die Erreichung der Umweltziele Landwirtschaft (UZL) Schwachstellen in der Gesetzgebung gebe und dass Handlungsbedarf bestehe.
So sei die heutige Landwirtschaftsgesetzgebung nicht in der Lage, den Verlust der Artenvielfalt zu stoppen. Auch Umweltschäden würden nicht verhindert – Pestizide oder Dünger flössen weiterhin ohne grosse Sanktionen in unsere Gewässer und sogar in Wäldern fänden sich naturschädigende Stoffe aus der Landwirtschaft, heisst es in einer Mitteilung.
Ein Problem ortet die Studie bei einer Vielzahl an Instrumenten und Zahlungen, die eine weitere Intensivierung der Landwirtschaft fördern. So würden beispielsweise jährlich 1,1 Milliarden Franken pauschal, unspezifisch und direkt vom Bund an die Landwirtinnen und Landwirte als "Beiträge für Versorgungssicherheit" fliessen. Sinnvoller wäre, so die Studie, wenn diese Beiträge für eine nachhaltige Landwirtschaft genutzt würden, um damit die Umweltziele zu erreichen.
Gefordert wird, dass Subventionen an strengere Vorgaben gebunden sein müssen, damit die negativen Auswirkungen der landwirtschaftlichen Produktion auf die Umwelt minimiert werden können.
Die Umweltorganisationen erwarten, dass die Agrarpolitik 2022+ deutliche Korrekturen vornimmt. Ohne solche klaren Weichenstellungen werde das Erreichen der "Umweltziele Landwirtschaft" auch weiterhin in weiter Ferne liegen.