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WHO stuft Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ ein
25.03.2015 – (lid) – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft das Herbizid Glyphosat neu als „wahrscheinlich krebserregend“ ein.
Die Internationale Agentur für Krebsforschung der WHO, IARC, führt Glyphosat, weltweit das am meisten eingesetzte Unkrautvernichtungsmittel, in ihrer Klassifikation neu in der Gruppe 2A auf: als wahrscheinlich krebserregende Substanz. Dies ist Resultat einer Evaluation mehrerer Pestizide. Es gebe begrenzte Anzeichen, dass das Herbizid Glyphosat krebserregend sei, heisst es in einer Mitteilung. Das würden Studien aus den USA, aus Kanada und Schweden zeigen, bei denen Menschen untersucht wurden, die Glyphosat ausgesetzt gewesen seien.
Der US-Agrarkonzern Monsanto, der unter dem Markennamen Roundup ein Herbizid auf Glyphosat-Basis vertreibt, wehrt sich in einer Stellungnahme gegen den Entscheid der IARC. Glyphosat schädige die menschliche Gesundheit nicht. Kaum eine andere Substanz sei so umfassend auf mögliche gesundheitliche Auswirkungen analysiert worden wie Glyphosat. Die Studien, auf welche sich die IARC stütze, seien kürzlich von der Deutschen Regierung evaluiert worden, ohne dass diese Glyphosat als womöglich krebserregend eingestuft hätte.
In der Schweiz wird Glyphosat seit rund 40 Jahren eingesetzt, berichtet heute die Sendung „Espresso“ des Schweizer Radios SRF. Emanuel Hänggi von der Abteilung Risikobewertung im Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) sagte gegenüber "Espresso", man nehme die gesundheitliche Einschätzung der WHO-Agentur zur Kenntnis. Man werde den Bericht analysieren und dann entscheiden, ob Handlungsbedarf bestehe.
Die Naturschutzorganisation Pro Natura fühlt sich durch den WHO-Bericht bestätigt und fordert laut „Espresso“ ein Verbot von Glyphosat.
Die USA haben Glyphosat im Jahr 1985 als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft, sechs Jahre später dann als ungefährlich klassifiziert.