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WTO befindet US-Herkunftsregelung für Fleisch als diskriminierend
26.08.2014 – (lid) – Im Streit um die Herkunftsbezeichnung für Fleisch in den USA beurteilt die Welthandelsorganisation (WTO) auch die modifizierte Regelung als handelsdiskriminierend.
Die 2008 eingeführte Ursprungskennzeichnung COOL (Country-of-Origin-Labeling) für Fleisch verursachte bei kanadischen und mexikanischen Schweine- und Rinderproduzenten einen deutlichen Exportrückgang, weshalb sie bei der WTO gegen die Regelung klagte. 2012 befand das WTO-Schiedsgericht die Herkunftsregelung als handelsdiskriminierend und –verzerrend und verpflichtete Washington zur Änderung der Vorschriften, wie Agra Europe schreibt.
Die nun angepassten US-Vorschriften verlangen bei der Etikettierung die Ortsangaben von Geburt, Aufzucht und Verarbeitung des Schlachttiers. Diese Modifizierung empfand Kanada und Mexiko als noch diskriminierender und sie klagten erneut bei der WTO. Schätzungen kanadischer Rinder- und Schweineproduzenten gehen von jährlich 700 Millionen Kosten aus, die durch die Kennzeichnungsregelung verursacht werden.
Die WTO stuft die modifizierte COOL-Bezeichnung laut Insiderquellen in einem Bericht als nicht konform mit den WTO-Vorgaben ein, schreibt Agra Europe. Der Bericht wurde nach Ottawa und Mexiko Stadt verschickt und soll in den kommenden Wochen veröffentlicht werden.
Der WTO-Entscheid bedeutet für die USA faktisch eine Niederlage im COOL-Streit. Der Präsident der US-Vereinigung der Rinderzüchter (USCA), Jon Wooster, sagte, dass Washington voraussichtlich das WTO-Berufungsgericht anrufen werde.