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Bauernverband verabschiedet Manifest
10.02.2017 – (lid.ch) – Der Vorstand des Schweizer Bauernverbands (SBV) kam für seine zweitägige Sitzung im geschichtsträchtigen Flüeli‐Ranft OW zusammen und verabschiedete eine Manifest.
Der Einsiedler Niklaus von Flüe, der vor 600 Jahren geboren wurde, halft mit, die Ende des 15. Jahrhunderts zerstrittene Eidgenossenschaft zu einen. Der Vorstand des Schweizer Bauernverband hielt eine zweitätige Sitzung in Flüeli‐Ranft OW, wo Niklaus von Flüe als Eremit lebte.
Man möchte mit der Wahl von Flüeli‐Ranft daran erinnern, dass die Landwirtschaft durch ihre Vielzahl an Funktionen, insbesondere der Lebensmittelproduktion, ebenfalls eine zentrale Rolle für unser Land spiele, betont der SBV in einer Mitteilung. An die landwirtschaftlichen Betriebe würden heutzutage hohe - und mitunter auch diametrale - Anforderungen gestellt. Hohe Arbeitsbelastungen und tiefe Einkommen führten dazu, dass viele Bauernfamilien zunehmend überlastet seien. Angesichts dieser Situation will sich der SBV für die Umsetzung folgender Massnahmen einsetzen:
- Die Aufnahme der Ernährungssicherheit in die Bundesverfassung, um den weltweiten und nationalen Entwicklungen wie Bevölkerungswachstum, Klimawandel, Abnahme der Landwirtschaftsflächen und Verknappung der Ressourcen in der politischen Ausrichtung unseres Landes Rechnung zu tragen. Bei einer Ernährungssicherheit vom Feld bis auf den Teller ist sich die Schweizer Landwirtschaft ihrer besonderen Verantwortung zur Erreichung der Ziele bewusst.
- Eine Agrarpolitik 2022+, die darauf setzt, das Vertrauen zu stärken - Vertrauen einerseits zwischen Produzenten und Konsumenten, anderseits aber auch das Vertrauen der Bauernfamilien in ihre Zukunft. Diese Agrarpolitik muss zu einer höheren Wertschöpfung und zu einer Verringerung des administrativen Aufwands beitragen.
- Die Bauernfamilien müssen mehr Wertschöpfung über die Vermarktung ihrer Produkte erzielen. Entscheidend dafür ist, dass sich die Land‐ und Ernährungswirtschaft konsequent auf Märkte fokussiert, in denen die Produktionskosten gedeckt werden können. Eine gezielte Absatzförderung dafür ist unabdingbar. Die Position der Bäuerinnen und Bauern in den Verhandlungen muss gestärkt und die Ausgaben der Konsumenten für Lebensmittel entlang der Wertschöpfungskette fairer verteilt werden.
- Die Beibehaltung von Grenzschutzmassnahmen, die es erlauben Kostennachteile auszugleichen. Es handelt sich dabei um eine der zentralen agrarpolitischen Massnahmen, die zur Erzielung der bäuerlichen Wertschöpfung beiträgt.
- Das Vertrauen der Konsumenten in Schweizer Lebensmittel muss über glaubwürdige Deklarationsbestimmungen gestärkt werden. Dazu gehören die korrekte Umsetzung der Swissness-Gesetzgebung, die Verbesserung der Transparenz bei Herkunftsbestimmungen sowie die Auslobung der GVO‐Freiheit.