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Bundesrat kontert Kritik
07.11.2017 – (lid.ch) – Bundesrat Johann Schneider-Ammann wirft dem Bauernverband vor, mit seiner heftigen Kritik zu weit zu gehen. Der Verband überschätze sich.
Der Bundesrat könne seinen Bericht "schreddern", er wolle die Landwirtschaft abschaffen und missachte den Volkswillen: Der Schweizer Bauernverband äusserte kürzlich in einer Stellungnahme heftige Kritik an der Landesregierung. Grund für den Unmut war ein Bericht des Bundesrates zur Landwirtschaftspolitik ab 2022.
In einem Interview mit der "Berner Zeitung" kontert heute Bundesrat Johann Schneider-Ammann die Kritik. "Ich habe grosse Mühe damit, dass die Verbandsspitze sich so abschätzig über einen Bericht äussert, den Fachleute erarbeitet haben und dem der Gesamtbundesrat zugestimmt hat", erklärte Schneider-Ammann. Der Bauernverband gehe mit seiner Kritik zu weit und überschätze sich.
Schneider-Ammann wehrt sich gegen den Vorwurf, die Landwirtschaft zu opfern. "Niemand redet davon, die Landwirtschaft abzuschaffen, das ist eine masslose Übertreibung", sagte Wirtschaftsminister gegenüber der "Berner Zeitung". Der Bundesrat strebe lediglich eine ganzheitliche Lösung für die gesamte Wirtschaft an. Schneider-Ammann erinnerte daran, dass die Schweiz jeden zweiten Franken im Ausland verdiene. Andere Branchen seien auf möglichst guten Zugang zu den internationalen Märkten und damit auf Freihandelsabkommen angewiesen. "Diese aber sind je länger, desto mehr nur noch möglich, wenn wir im Gegenzug Zölle für Agrarprodukte senken", so Schneider-Ammann.