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Schweiz als Hoffnungsträger für internationalen Tierschutz
14.09.2018 – (lid.ch) – Im Ausland würden erhebliche Tierschutzdefizite herrschen, kritisieren Tierschutz-Experten. Hoffnung setzen sie in die Fair-Food-Initiative.
Der Schweizer Tierschutz (STS) schätzt, dass im Ausland 100 Mio. Tiere für den Schweizer Markt gemästet, herumtransportiert und geschlachtet werden. Diese würden aber nicht von den strengen Schweizer Tierschutzbestimmungen profitieren. Deshalb sei ein Ja zur Fair-Food-Initiative wichtig, argumentiert der STS.
Auf Einladung des STS haben sich heute an einer Medienkonferenz Tierschutz- und Agrarexperten aus dem Ausland kritisch zum Nutztierschutz in der EU geäussert. Massentierhaltungen, Käfigbarrieren, Langstrecken-Qualtransporte, Tierdoping mit Antibiotika und wenig effiziente Tierschutzkontrollen weisen darauf hin, dass die Agrarpolitik nicht auf Qualität, sondern auf eine am Weltmarkt konkurrenzfähige Billig-Überschussproduktion ausgerichtet sei, schreibt der Schweizer Tierschutz (STS).
Wegen Kontroll- und Vollzugsdefiziten im Tierschutz würde das Geschwür von Tierquälerei und Verbrauchertäuschung zulasten von Mensch, Tier und Umwelt weiter wuchern gelassen, so Tierrechtsaktivist Friedrich Mülln, gemäss Mitteilung.
Neben Gesetzesanpassungen müssten die Konsumenten sich über die Produktionsbedingungen der Branche informieren, die Tiere als reine Ware betrachtet und behandelt, heisst es weiter. Tier-, Umwelt- und Konsumentenschutz würden meist ausgeklammert, deshalb litten Qualität und Sicherheit der gehandelten Lebensmittel.
Die EU-Fachleute fordern eine Abkehr von der industriellen Billig-Tierproduktion und propagieren tier- und umweltfreundliche Rahmenbedingungen beim internationalen Handel mit Lebensmitteln. Dabei setzen sie grosse Hoffnung auf die Schweiz als bedeutender Importeur von Lebensmitteln mit klaren Bekenntnis zu fairen, umwelt- und tierfreundlich erzeugten Produkten.