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Viehschauen: Erneut Kritik wegen übervollen Eutern
05.04.2018 – (lid.ch) – Übervolle Euter an Viehschauen machen erneut negative Schlagzeilen. Die Sendung Kassensturz des Schweizer Fernsehens hat diese Woche den 18-minütigen Beitrag "Grosses Euter, grosses Leid" ausgestrahlt.
Der Kassensturz hat vor zwei Jahren über tierschutzwidrige Praktiken an Viehschauen berichtet. Diese Woche hat die Sendung des Schweizer Fernsehens erneut einen längeren Beitrag dem Thema gewidmet.
Die Arbeitsgemeinschaft Schweizerischer Rinderzüchter (ASR) hat aufgrund der wiederholt negativen Berichterstattung per 2018 ein Kontroll- und Sanktionssystem eingeführt. Dem Schweizer Tierschutz genügt das aber nicht. Man habe von Januar bis März 2018 drei Viehausstellungen besucht und dabei Kühe mit manipulierten, völlig überladenen und schmerzhaften Eutern vorgefunden, heisst es in einer Mitteilung. Der Tierschutz fordert strengere Kontrollen und konsequentere Sanktionen.
Der Tierschutz kritisiert, dass einige Viehschauen zunehmend ihren traditionellen, volkstümlichen Charakter verlören. Stattdessen entwickelten sie sich zu hochdotierten, prestige- und finanzträchtigen Schaufenstern einseitiger Milchvieh-Hochleistungszucht.
Ein Team der Vetsuisse Fakultät der Uni Bern hat im Rahmen einer Studie Kühe an Viehausstellungen untersucht. Das Resultat: Ganze 23 Prozent der Kühe hatten eine Wasseransammlung im Euter.