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Bauernverband: AP 14-17 benötigt massive Anpassungen
28.06.2011 – (lid) – Der Schweizerische Bauernverband (SBV) präsentierte heute in Bern seine Stellungnahme zur Agrarpolitik 2014-2017, deren Vernehmlassung Ende Juni beendet wird. Für den SBV benötigt der Vorschlag massive Anpassungen.
Der Bauernverband sieht in der AP 14-17 insbesondere eine Gefahr für die produzierende Landwirtschaft. So seien die stark ökologisch ausgerichteten Massnahmen ein Anreiz zur Extensivierung, was speziell die Tierhaltung betreffe. Der SBV fordert deshalb eine Beibehaltung der Tierbeiträge. Ein weiteres Problem stellen für den Verband die Anpassungsbeiträge dar. Die Höhe dieser Beiträge gefährde die Planungssicherheit der Bauern, weshalb die Höhe dieses Beitragsinstruments auf höchstens zehn Prozent der gesamten Direktzahlungen beschränkt werden soll. Die damit frei gewordenen Mittel sollen in die Versorgungssicherheit investiert werden. Einen gänzlichen Verzicht will der SBV bei den Landschaftsqualitätsbeiträgen. Bei diesen befürchtet der Verband einen grösseren Verwaltungsaufwand.
Der SBV sieht aber nicht nur negative Punkte. Einer der positiven Aspekte sei die Qualitätsstrategie: „Die Qualitätsstrategie bringt eine optimierte Zusammenarbeit in der gesamten Wertschöpfungskette und trägt zum Wert der Schweizer Produkte bei“, so SBV-Präsident Hansjörg Walter an der Medienkonferenz. Ebenfalls begrüsst werden die gleichbleibende Höhe des Rahmenkredits, die Verankerung der Ernährungssouveränität im Gesetz und die verstärkte Ausrichtung der Direktzahlungen auf Ziele.
Nicht aufgenommen wurde vom SBV die Idee, Direktzahlungen für Kühe mit Hörnern zu entrichten. „Wir denken, das sollte der Markt bestimmen. Vielleicht durch entsprechende Programme, die dann abgegolten werden“, so Hansjörg Walter.
Die Vernehmlassung zur AP 14-17 dauert bis Ende Juni, das Bundesamt für Landwirtschaft erwartet nach Angaben der Nachrichtenagentur SDA rund 400 Stellungnahmen. Verläuft alles nach Fahrplan, so wird bis Ende 2011 eine Botschaft ausgearbeitet und anschliessend vom Parlament behandelt. Eine Anhörung zum Verordnungspaket ist für 2013 geplant. In Kraft treten soll das Paket 2014.